Aus Gleiwitzer Kanal eingespült - Giftige Goldalgen in der Oder entdeckt

Fr 17.05.24 | 22:34 Uhr
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Archivbild: Feuerwehrleute pumpen am 12.06.2023 Sauerstoff in den Gleiwitzer Kanal, um das Algenwachstum zu verhindern. Nach dem Fund vieler toter Fische in dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal in Polen haben polnische Behörden eine Sauerstoffanreicherung des Wassers angeordnet. (Quelle: dpa-Bildfunk/PAP/Krzysztof Swiderski)
Bild: dpa-Bildfunk/PAP/Krzysztof Swiderski

Polnische Behörden haben giftige Goldalgen in der Oder gefunden. Die Goldalgen seien aus dem Gleiwitzer Kanal in den Fluss eingespült worden, teilte der Krisenstab des polnischen Klima- und Umweltministeriums am Freitagabend mit. Für den Flussabschnitt auf der Höhe des Ortes Lany südöstlich von Breslau (Wroclaw) sei die erste Risikostufe verhängt worden.

In dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal sind seit vergangener Woche viele tote Fische entdeckt worden. Nach Einschätzung von Experten sei "die Fähigkeit der Goldalge, in der dynamischen Strömung der Oder zu gedeihen, im Vergleich zu den Bedingungen in den stehenden Gewässern des Kanals begrenzt", heißt es in der Mitteilung weiter. Allerdings sei der seit Anfang Mai beobachtete geringe Wasserstand der Oder ein zusätzlicher Faktor, der das Risiko erhöhe.

Der 1939 eröffnete Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder.

Massenhaftes Fischsterben im Sommer 2022

Im Sommer 2022 war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.

Der Krisenstab will nun erreichen, dass möglichst wenig von den Goldalgen, die sich im Gleiwitzer Kanal stark vermehrt haben, in die Oder gelangen. Dazu wurde die polnische Wasserbehörde angewiesen, die Schleusenöffnungen am Kanal zu minimieren und die Wasserströme entsprechend zu kontrollieren. Außerdem werden der Wasserzustand und das Gelände am Fluss regelmäßig untersucht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.05.2024, 1 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Nee, ich weiß, das ist nicht lustig. Vor zwei Jahren fing es ähnlich an! ich hab die tote Oder gesehen und will das nicht nochmal! darum muß mit aller Entschieden seit, Deutschland+Polen, dagegen gekämpft werden! Mit allen Mitteln!

  2. 5.

    ´Der Krisenstab will nun erreichen, dass möglichst wenig von den Goldalgen, die sich im Gleiwitzer Kanal stark vermehrt haben, in die Oder gelangen. Dazu wurde die polnische Wasserbehörde angewiesen, die Schleusenöffnungen am Kanal zu minimieren und die Wasserströme entsprechend zu kontrollieren.´
    Bedeutet nichts anderes als das gewartet wird bis es regent, um dann die Schleusen zu öffnen, damit der ganze Sud aus Salzlake, Algen und toten Fischen in die Oder gespült wird. Und wenn es nicht regnet, wird der Gleiwitzer Kanal eine Klärgrube ähneln.
    Ob nun Nationalisten oder neoliberale Konservative, wirklich ändern tut sich nichts...

  3. 4.

    Die Oderpolitik beruht nur auf der Wette, dass viel Sonne, hohe Wassertemperatur und niedriger Wasserstand nicht zusammenhängend monatelang eintritt.
    Nur ein naiver Spieler würde hier drei unabhängige Zufallsgrößen und damit eine hohe Wettchance wittern.

  4. 3.

    In Anbetracht des Goldpreises von über 70 € pro Gramm sollte man diese Goldalgen unbedingt rausholen.

  5. 2.

    Also hat sich nichts geändert!? Es werden weiterhin Abwässer/Salze eingeleitet, ohne die, diese Alge dort garnicht wachsen würde. Bis zum nächsten Massensterben.

  6. 1.

    "Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.
    Hallo Inforadio
    die süss-goldige Alge blüht aber nicht einfach so von ohne"

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