In einem Lager liegen Bohrproben.
Umweltschützer befürchten Naturschäden durch den Abbau von Lithium. Bildrechte: picture alliance / dpa | Arno Burgi

Umweltschäden befürchtet Petition gegen Lithiumabbau in Altmark

15. Mai 2024, 15:06 Uhr

Lithium ist wichtiger Rohstoff für Batterien. Gerade im Zuge der Elektromobilität wird der Abbau immer wichtiger. Umweltschützer befürchten aber Folgen für Schutzgebiete in Deutschland. Mit einer Online-Petition wenden sie sich nun gegen den geplanten Abbau in der Altmark.

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Eine Online-Petition mit fast 20.000 Unterschriften wendet sich gegen einen möglichen Abbau von Lithium in der Altmark in Sachsen-Anhalt und der Lüneburger Heide (Niedersachsen). Beide Regionen seien ökologisch bedeutsame Regionen, heißt es in der Petition auf der Internet-Plattform Change.org.

Die Lüneburger Heide stehe als eines der größten Heidegebiete Mitteleuropas unter Naturschutz. Die Altmark zeichne sich durch bedeutende Feuchtgebiete aus, die vielen Vogelarten als Rückzugsgebiet dienten. Gleichzeitig sei sie ein wichtiger landwirtschaftlicher Standort. Durch die geplanten Lithium-Abbauprojekte drohe beiden Regionen Schaden. 

Mehrere Projekte deutschlandweit

Zuletzt hatten mehrere Projektideen zum Lithiumabbau für Diskussionen gesorgt, unter anderem auch im sächsischen Erzgebirge. In der Lüneburger Heide im Landkreis Uelzen hatte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe damit begonnen, zu Forschungszwecken kleine Mengen des Rohstoffs aus Tiefenwasser zu gewinnen.

In Sachsen-Anhalt hatte das zuständige Bergbauamt dem Unternehmen Neptune Energy ein sogenanntes Aneignungsrecht auf die Bodenschätze erteilt. Die Pläne für den Lithiumabbau seien aber erst noch am Anfang. 

Lithium für Akkus

Lithium wird unter anderem für Batterien in Elektrofahrzeugen genutzt. Es gilt wie Kobalt als einer der wichtigsten Rohstoffe für Batterien. Dort ist es in geladener Form für die Speicherung von Elektrizität wichtig. Der Lithium-Ionen-Akku wird auch etwa in Smartphones und Computern eingesetzt.

Deutschlandweit gibt es mehrere Regionen, die für den Lithiumabbau geeignet erscheinen. Laut Bundeswirtschaftsministerium sind größere Vorkommnisse im Erzgebirge, dem Oberrheingraben und in verschiedenen Regionen Norddeutschlands wie der Altmark bekannt.

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dpa, MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Mai 2024 | 13:00 Uhr

2 Kommentare

Monazit vor 2 Wochen

Die Petition macht es sich zu einfach.

Im Text der Petition wird nur darauf verwiesen, dass der Lithiumabbau in Südamerika mit erheblichen Umweltzerstörungen verbunden ist. Dabei ist Lithium ein Element, was z.B. aus Sole von Salzseen (Südamerika), Festgestein (Erzgebirge) oder geothermalen Tiefenwässern (Oberrheingraben) gewonnen werden kann. Je nach Herkunft hat man ganz andere Aufbereitungsprozesse und Rückstände. Dazu kommen noch verschiedene Umweltstandards in den einzelnen Ländern.

Will man also auf die Umwelteinflüsse von Bergbauprojekten eingehen, die es zweifelsohne immer gibt, muss man für die spezielle Lagerstätte prüfen und kann nicht einfach auf ein anderes Setting verweisen.

Troll vor 2 Wochen

Wenn wir schon dem Wahn verfallen sind, es geht alles so weiter wie bisher nur mit "grüner" Energie, dann sollten wir auch so ehrlich sein und die ökologischen Folgekosten nicht auch wieder auf die südliche Hemisphäre abwälzen.
Alleine um unsere Chemie Branche grün zu machen, brauchen soviel Strom und noch mehr, als wir aktuell insgesamt produzieren. Wird doch kein Problem. Und in 15 Jahren verschiffen wir den Elektromüll dann auch nach Afrika. Aber wir sind ja so toll.

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