Frankfurts Hugo Larsson (links) und Florian Wirtz.

Hessen Eintracht Frankfurt setzt gegen Bayer Leverkusen wohl auf ein geballtes Zentrum

Stand: 05.05.2024 07:31 Uhr

Eintracht-Trainer Dino Toppmöller deutet vor dem Heimspiel gegen Meister Leverkusen an, das zentrale Mittelfeld mit drei eigenen Spielern verdichten zu wollen. Die Idee klingt sinnvoll - gerade mit Blick auf das Hinspiel.

Um auf das anstehende Bundesliga-Spiel am Sonntag (17.30 Uhr) von Eintracht Frankfurt gegen Bayer Leverkusen vorauszuschauen, lohnt auch der Blick zurück, jener auf das Hinspiel kurz vor Weihnachten, 17. Dezember 2023. Damals setzte sich der heimische Spitzenreiter gegen anfangs sehr wehrhafte Frankfurter letztlich locker mit 3:0 durch. Warum? Zum einen, weil Eintracht-Verteidiger Tuta mehrere Missgeschicke vor den Gegentoren passierten. Zum anderen, weil die Leverkusener im Laufe des Spiels die Frankfurter Taktik entschlüsselten.

Das war passiert: Dino Toppmöller hatte auf die traditionell über die Außenbahnen sehr gefährlichen Leverkusener reagiert, indem er selbst seine Seiten stärkte. Der Eintracht-Trainer besetzte die Außen je doppelt. Rechts Aurelio Buta und Eric Dina Ebimbe, links Niels Nkounkou und Ansgar Knauff. So weit, so gut. Die Eintracht bekam die flinken Füße der noch immer unbesiegten Leverkusener damals tatsächlich ordentlich ausgebremst. Bloß kam Bayer dann einfach durch die Mitte. Ein, zwei Kontakte im Zentrum, über Granit Xhaka, Exequiel Palacios, Flo Wirtz, zack, zack, Tor. Alle drei Treffer entwickelten sich dort, wo die Eintracht der (personellen) Übermacht des Gegners zu wenig entgegenzusetzen hatte.

Larsson ein Kandidat für die Startelf

Insofern überrascht es nicht, wenn Dino Toppmöller vor dem nun anstehenden Rückspiel sagt: "Es besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Mann ins zentrale Mittelfeld einzubauen." Gemeint ist Hugo Larsson, der zuletzt zweimal zu Spielbeginn auf der Ersatzbank saß und von dort seinen Kollegen Ellyes Skhiri sowie Mario Götze zuschauen musste.

Gegen Bayer könnte Top-Talent Larsson das erfahrene Mittelfeld-Doppel unterstützen. "Hugo ist absolut ein Kandidat für die Startelf", sagt Toppmöller. Skhiri könnte den Sechser geben, Götze und Larsson vor ihm im Halbfeld agieren - und damit für Gleichzahl im Zentrum sorgen. Leute wie Ansgar Knauff oder Fares Chaibi müssten dann auf die Bank.

Ellyes Skhiri - Anführer oder Mitläufer?

Was ebenfalls für diese Idee spricht: Auch zuletzt bei der 1:2-Niederlage in München fiel das erste Frankfurter Gegentor durchs Zentrum. Vorlagengeber Konrad Laimer war von der Mittellinie losgespurtet und von keinem Eintracht-Spieler eingeholt worden, ehe er Harry Kane bediente. Götze vermied das taktische Foul, Skhiri hielt sich weit weg von der Aktion auf.

Überhaupt: Ellyes Skhiri. Am 28-Jährigen scheiden sich längst die Geister. Für die einen ist er das dauerlaufende Metronom des Frankfurter Spiels, das Herzstück, ein Taktgeber, unersetzlich. Für die anderen agiert der Tunesier schlicht viel zu oft als reiner Mitläufer. "Ellyes wird noch mehr aus sich herauskommen müssen", sagte kürzlich Teamkollege Timothy Chandler.

Von einer Stammkraft, 35 Einsätze in dieser Saison, erwartet das Eintracht-Urgestein offenbar mehr, vor allem mehr Anführer-Mentalität. Trainer Toppmöller dagegen verwies auf den Faktor Zeit, wonach Skhiri in (naher) Zukunft "den nächsten Schritt" gehen könne, um "in die Rolle als Führungsfigur zu schlüpfen".

Disziplin in der Defensive

Unabhängig von der Entwicklung einzelner Spieler hat Toppmöller für das Leverkusen-Spiel eine wesentliche Vorgabe für die gesamte Gruppe: "Wir müssen maximale Disziplin zeigen." Gemeinsam verteidigen, gemeinsam attackieren, Räume verengen, den Spielfluss des Gegners eindämmen.

Es gehe sicher nicht darum, so Toppmöller, dem Deutschen Meister ein reines Abwehrbollwerk entgegenzustellen, aber sehr wohl müsse die Mannschaft "in allen Defensivphasen maximal diszipliniert sein". Falls dies nicht gelinge, "wird uns der Gegner bestrafen". Ob nun durch die Mitte oder über die Außen. Bayer Leverkusen fand in dieser Saison bisher immer einen Weg.

So könnte die Eintracht gegen Leverkusen.

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